Wer nicht mutig genug für ein wagenradgroßes Gebilde auf dem Kopf ist, für 
den hat die Esslingerin eine kecke Lösung parat: den sogenannten Fascinator. 
Auf einem kleinen runden Filz werden allerhand Federn, Schleifen, Blumen oder 
je nach Geschmack der Kundin auch andere Dinge aufgenäht. Zum Tragen 
wird das Ganze mit einer kleinen Klammer am Haar befestigt. „Der Fascinator 
schränkt das Gesichtsfeld nicht ein, er richtet keinen Schaden an der Frisur an, 
und ­schwitzen kann man darunter auch nicht.“

Etwas anders verhalte es sich dagegen mit Trauerhüten etwa für Beerdigungen. 
Bei diesem Kopfschmuck ginge es ja hauptsächlich darum, das Gesicht vor den 
Blicken anderer Menschen zu schützen, daher sei ein solcher Hut meist größer 
und habe auch noch einen Schleier. Generell gilt für alle Arten von Hüten: 
„Den Hut behält man immer auf – schon allein wegen der Frisur!“, sagt sie.

Wer einen Hut trage, der setze ein Zeichen und vermittle eine Botschaft. 
„Einen Hut zu tragen ist keine Frage von Eitelkeit, sondern eine Frage des guten 
Geschmacks und des ­liebevollen Umgangs mit sich selbst.“

"Mit Hut oder Mütze fühle ich mich einfach vollständiger"

Das sieht auch ihr Lehrling Michael Merten so. Der 29-Jährige macht seit 
September 2011 bei Birgit Sophie Metzger seine Ausbildung zum Modisten und 
trägt selbst fast immer einen Hut. „Je nach Gefühlslage wähle ich eine 
bestimmte Farbe, mit Hut oder Mütze fühle ich mich einfach vollständiger“, sagt er.

Für ihn ist vor allem der Umgang mit unterschiedlichsten Menschen und der 
kreative, handwerkliche Aspekt das Wichtigste an seinem Beruf. 
„Man kann viel experimentieren und ausprobieren, und je nach dem Mut einer 
Kundin kann man auch gewagte Kreationen herstellen“, sagt Merten. 
Das Wichtige dabei sei allerdings – ähnlich wie beim Beruf des Friseurs – 
der Blick für den Menschen. „Im Grunde müssen wir sofort erkennen, 

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