Collections
was die meisten von uns nicht wissen: Die meiste Kleidung aus Wolle wird aus Überseemerino hergestellt. Produkte aus regionaler Wolle sind eher die Ausnahme.
Die einheimischen Schäfer zahlen sogar vielfach mehr für den Schafscherer, als dass sie für die Wolle kriegen, sofern sie überhaupt Abnehmer finden. Schafe sind aber wunderbare Tiere und für die Landschaftspflege und Biodiversität wichtig, ohne sie gäbe es keine Wacholderheiden auf der Alb mehr, die Streuobstwiesen werden sinnvollerweise mit Schafen beweidet, Deiche und die Donauinsel in Wien ebenso.
Deshalb engagiere ich mich bei dem Projekt „Inwertsetzung von Schäfereiprodukten“ im Biosphärengebiet Schwäbische Alb.Das ist übrigens ein wunderschöner Landstrich in meiner süddeutschen Heimat. Wobei das ehrlich zugegeben nur ein Teil der Wahrheit ist…..tatsächlich habe ich mich in Rudi verliebt, das ist ein Krainer Steinschaf das charmanter nicht sein könnte. Eigentlich wollte ich die erste Collection Hüte aus regionaler Wolle einfach mit besonders hübschen Schafen fotografieren lassen…..die Merinos machen leider nicht so viel her… Auf solche Ideen kommt man, wenn man Städter ist und eigentlich keine Ahnung hat…..jedenfalls hatte der wunderschöne, hellbraune, langhaarige, als Model auserkorene Schafbock namens Cappucino keine Lust fotografiert zu werden und ist trotz Bestechung mit Leckerlies davongelaufen….ich wollte schon aufgeben und habe mich frustriert ins Gras gesetzt, aber dann kam der neugierige total tiefenentspannte Rudi….und Eric konnte schöne Fotos machen….das ist in Kurzfassung der Anfang der Geschichte, die nun schon in das fünfte Jahr geht.
So bin ich noch tiefer in die Textilproduktion eingestiegen, jetzt gibt es eine Collection aus dieser regionaler Wolle, ein Projekt in Zusammenarbeit mit der ArcheSchäferin Barbara Zeppenfeld, und Ihren 150 Wolltieren – und Rudi (Krainer Steinschaf) wurde mein Patenschaf, dann kam noch Spot (Waldschaf) hinzu.
Übrigens, falls Sie sich für so eine Patenschaft interessieren, finden Sie hier weitere Informationen > ; das kostet 150 € im Jahr, dafür darf man sein Patenschaf auf der Weide besuchen, Wanderungen mitmachen …. die Schafe werden übrigens nicht geschlachtet und dürfen in Würde alt werden. Rudi und seine KollegInnen sind Wald – und Steinschafe. Das sind seltene, auf der roten Liste der vom aussterben bedrohten Tierarten stehende Schafrassen – wenn es diese Liste für meinen Beruf gäbe stünde der wohl auch ganz oben drauf…..also passt das.
Mein Team und ich sind besonders begeistert von den vielfältigen Naturfarben und suchen die interessantesten Texturen aus und kombinieren diese in aufwändiger Handarbeit. Die Wolle wird zuerst mit Regenwasser gewaschen, handgesponnen, auf 80 Grad nochmals gewaschen dann handgestrickt….. Sie ist grob, mit langen Grannenhaaren und kann auch ganz fein sein, ist meist braun hell oder grau meliert und riecht noch leicht nach Schaf, weil ich das Lanolin nicht vollständig herauswasche. Kurz sie hat Charakter. Alles Eigenschaften die wir schätzen und wunderschön finden, sie aber für die Textilindustrie uninteressant macht. Dann gibt es die bewährte Collection aus Albmerino, das ist Wolle von württembergischen Merinolandschafen, der überwiegend auf der schwäbischen Alb gehaltenen Schafrasse. Außerdem eine Webpelzcollection aus Pommern/LandmerinoSchafwolle und aus Coburger Fuchs auch aus Deutschland. Da lasse ich mittlerweile ärmellose Kurzmäntel machen. Das besondere ist die leicht rötliche Naturfarbe dieser Wolle.
Außerdem Herrenmützen aus german tweed dem deutschen Pendant zu Harris Tweed aus deutscher Wolle und fränkischer Stoffproduktion. Der nächste Schritt ist: einen eigenen Stoff, nur aus ungefärbter cremefarbener und brauner Wolle von Schafen des Biosphärengebiets schwäbischen Alb, gesponnen und gewebt in der zweiten noch verbliebenen Tuchfabrik in Deutschland exclusiv herstellen zu lassen. So stammt alles 100% aus deutscher Produktion und minimiert den CO2-Ausstoß auf ein absolutes, seit langem im Textilsektor nicht mehr gekanntes Maß. Außerdem bewahrt es traditionelles textiles know how bei uns. Mehr Transparenz in der Produktionskette gibt’s nicht.
Außerdem produzieren wir in Esslingen mit Ökostrom. Der Aspekt der Nachhaltigkeit ist damit optimal gewährleistet, das Tierwohl auch.
KOPFSCHMUCK/ FASCINATOR / HEADPIECE
Alle drei Worte bezeichnen die gleiche Idee. Ein Gesteck für das Haar, das wichtigste „Material“ ist aber Kreativität.
Lassen Sie sich von der Collection inspirieren und schauen auch auf die made to measure Seite, die zeigt, was ich konkret für meine Kundinnen im Laufe der Zeit schon umgesetzt habe, denn meistens kann ich ein noch perfekteres Werk schaffen und die Collection dient als Inspiration.
Der Kopfschmuck hält meist mit einem von mir entwickelten Klammersystem im Haar, womit frau sehr flexibel ist, und so auch je nach Frisur eine individuelle Plazierung möglich ist.
Die schwereren montiere ich auf Metallreifen, die genau angepasst werden.
Hüte Mützen Hauben
Hier sehen Sie einen Querschnitt meiner aktuellen Arbeiten. Durchaus alltagstaugliches aber auch allerlei extravagantes.
Wobei mein Credo ist : auffällig und schräg um jeden Preis geht beim Hutmachen sehr einfach, aber ein Lieblingsstück zu entwerfen, das eine Funktion hat, schön ist und nachhaltig halte ich für die wesentlich anspruchsvollere Gestaltungsaufgabe.
Hinter jeder Collection steht eine umfangreiche Farb bzw. Materialkarte, die Collectionsidee zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Modelle.
Hüte und Mützen aus regionaler Wolle, mit den strengsten Standards an Nachhaltigkeit und Regionalität, eine umfangreiche Sommercollection, die keine Farbwünsche offen lässt und viele Hauben und Mützen gegen kalte Ohren.
Außerdem Damenhüte inspiriert von den 20iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, mit genau den Handarbeitsechniken wie damals – und verschiedene zeitgenössische Interpretationen dieser Formensprache.
Außerdem ebenfalls traditionell handwerklich von hand hergestellte Herrenhüte aus den feinsten Materialien, die aber gar nicht so traditionell daherkommen. Nicht zu vergessen die Herrenmützen: Schiebermützen, flatcaps, Armycaps, Zeitungsjungenmützen…..
Winter
Hüte und Mützen aus regionaler Wolle mit den strengsten Standards an Nachhaltigkeit und Regionalität, transparenter kann eine Lieferkette nicht sein, denn bei der Waldschafcollection könnten Sie sogar das Schaf kennenlernen.
Diese eher rustikal wirkenden Modelle passen aber auch gut zum feinen Cashmeremantel.
Die Collection mit den Lackkreisen geht besonders gut zu Steppjacken und Mäntel, die wir ja fast alle im Schrank haben, weil die Kreise, es gibt auch Dreiecke, aus diesem Material sind. Formal zeigt bei dieser Collection, und auch bei den beiden Böppelecollection immer ein Element nach oben und lässt so den Kopf optisch nicht im Kragen verschwinden.
Aus dem gleichen Grund sehen die Beanies, die ja auch den Hinterkopf betonen zu diesen mächtigen Krägen gut aus.
Viele der von den 20igerJahren des vergangenen Jahrhunderts inspirierten Hüte haben hinten kurze Ränder damit sie nicht von Schal und Kragen hochgeschoben werden.
Außerdem gehen meine Damenmützen und auch die Hüte meist über die Ohren.
Bei den Herren ist das bei den Schlumpf- und Aufschlagmützen auch so. Schiebermützen mit Ohrenklappen finde ich allerdings nicht so hübsch. Könnte ich aber machen.
Sommer
als Florentiner bezeichnet man ein Material aus Weizenstrohbändchen, das in der Gegend um Florenz hergestellt wurde und leider nicht mehr gemacht wird. Deshalb kann ich diese Collection nur noch herstellen, wenn ich dieses Material irgendwoher aus alten Beständen bekomme. Fälschlicherweise werden oft einfach breitrandigen Hüte mit Blumen darauf als Florentiner bezeichnet, es kommt aber auf das Geflecht an und ob die Bändchen remalliert wurden. Wenn Sie einen echten Florentiner haben, halten sie ihn in Ehren. Eine Aufarbeitung lohnt sich übrigens meistens! Ähnlich verhält es sich mit den Mottleds, das sind Hüte aus anderen Strohbändchen, die werden übereinander genäht.
Dafür gibt es aber für die Schnitthüte aus Leinen ausreichend Material, die kann ich in 53 Farben machen. Die eleganteren in Dupionseide sogar in 140 Farben, für die Collection aus Dupionseide mit Organzacrash kann man die Farbmöglichkeiten gar nicht zählen.
Für die Jacquardjerseycollection lasse ich gerade zusätzlich noch einen eigenen Stoff machen.
Eigentlich mache ich unheimlich gerne Herrenhüte aus Panama, das ist ein Geflecht aus der legendären Scheinpalme Cardulovica Palmata – die echten werden in Ecudaor zu Capelines geflochten. Die ziehe ich über unsere Lindenholzformen und mache so erst einen Hut daraus! Meist einen Fedora mit befestigtem Rand mit Draht und Handbridee, so bekommt der Hutrand Stabilität.
Da ist nur auch gerade meine Quelle versiegt, deshalb kann es zu längeren Lieferzeiten kommen.
Dafür gibt es den Kreuzköper aus Biobaumwolle nun in einer weiteren Farbe und damit noch mehr Kombinationsmöglichkeiten für die perfekte Sommermütze.
Regen
Die Collection umfasst verschiedene Modelle aus EtaProof. Das ist ein in der Schweiz hergestellter Stoff aus Biobaumwolle.
Extra-Langstapelfasern werden speziell weich gesponnen und gezwirnt und dann in höchstmöglicher Dichte verwoben. Das Resultat ist ein dichtes Allwettergewebe mit natürlichen Eigenschaften und höchstem Tragekomfort. EtaProof ist regenfest, absolut winddicht und mit einer Atmungsaktivität ausgestattet, die nur mit Naturmaterialien erreicht werden kann. Außerdem ist es PFC frei, hinterlässt also keine Chemikalienrückstände wie viele andere Outdoormaterialien.
Für Kunden mit Hautproblemen fertige ich auch oft Sonnenhutränder aus diesem Material oder verwende es in Schwarz als Futter, da es ebenfalls als UV Filter funktioniert und man sich so die ebenfalls giftige UV Imprägnierung, die in den meisten Outdoorhüten mit UV Schutz aufgebracht wird, spart.
Damen
meinen Collectionen liegt ein Gestaltungskonzept zugrunde, das sich aus drei Inspirationsquellen speist: Geometrie, Natur und die Mode der 20iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
So arbeite ich mit den geometrischen Grundformen wie Kreis, Quadrat und Dreieck, die ich in zahlreichen Materialien und Oberflächen finde und übersetze diese ins Dreidimensionale.
Was das heißt sieht man besonders gut bei dieser Collectionssortierung.
Ein Hut hat drei Ecken und dazu heftige Linien wie Furchen im Acker. Oder Kreise, die tatsächlich aber dreidimensionale Böppele sind oder Scherli oder Lochstickerei, oder die Punkte auf den Perlhuhnfedern oder Pailetten.
In die Beanis sind Quadrate gestrickt.
Es gibt Kopfschmuck aus zu Dreiecken geschnittenen Federn, die zu Kugeln gefügt werden…..
Mein Team aus Spezialistinnen machen Blumen in den verschiedensten Handarbeitstechniken.
Alle für sich ein besonderes Geduldspiel: von hand genähten Filzblumen, Blumen aus Strohbändchen, Rosen aus Dupionseide und Seidenorganza, aus gekokeltem Azetat und aus Federspitzen…sogar handgeklöppelte gibt es.
Das Motiv Unkraut, ein digital print von Dolden behandelt dieses Thema ebenfalls.
Alle sind eine Abstraktion des natürlich floralen und so eine Hommage an die Natur.
Die Collection aus regionaler Wolle, die sehr rustikal daherkommt und deshalb gut zu eleganten Mänteln passt ist eine Hommage an die Schönheit dieser Tiere, denn wer diese natürlichen verschiedenartigsten Haare mal gesehen und gefühlt hat und einem Schaf nahe kann kann ihm nur verfallen – ich meine das ernst…..
Die Damenhüte sind inspiriert von den 20iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, ich behersche die Handarbeitsechniken wie damals – außerdem gibt es verschiedene zeitgenössische Interpretationen dieser Formensprache.
Herren
Ich mag Fedoras, Trilbys, Zylinder und Melonen, die aber nicht immer so traditionell interpretiert sein müssen. Eine Besonderheit ist der Klapphut, aber nicht zu verwechseln mit einem Chapeau Claque, das Prinzip, dass der Hut gefaltet werden kann ist vergleichbar – nur die Herstellungstechnik ist eine völlig andere. Dazu gibt es einen Film des SWR, das meinen Mitarbeiter zeigt wie er einen solchen aus Leder herstellt. Die Klapphüte gibt es mit Strickteil dazwischen Leder oder Stoff.
Mein Team und ich ziehen Stumpen und Capelines über eigens von mir entworfene und für mich angefertigte Lindenholzformen oder ich forme auch von von Hand, was in der Herrenhutszene als non plus ultra angesehen wird.
Die Hüte haben ein von hand eingenähtes Ripsband, weil das weicher und angenehmer zu tragen ist, wer möchte bekommt aber auch gerne eine fast traditionelle Ausstattung mit Lederband und Seidenfutter.
Leider sind klassischen Hutmaterialien, Kaninchenhaarfilz, Hasenhaar oder der besonders feine Biberhaarfilze mittlerweile sehr rar geworden und nicht mehr leicht verfügbar.
So kann es zu längeren Lieferzeiten kommen, weil ich die Materialien in den beiden verbliebenen Manufakturen Europas anfragen muss.
Typisch für meine Arbeit ist ein Handbridee, das ist eine Randverarbeitung, bei der man nicht wie üblich mit der Nähmaschine über den Rand rattert, sondern sorgfältig von Hand unsichtbare Stiche setzt. Dies zeugt von höchster handwerklicher Qualität.
Deshalb ist so ein handgemachter Hut etwas ganz Besonderes und Exkusives.
Je puristischer der Hut erscheint, je mehr unsichtbare Handwerkskunst steckt dahinter….
Eigentlich mache ich auch unheimlich gerne Herrenhüte aus Panama, das ist ein Geflecht aus der legendären Scheinpalme Cardulovica Palmata – die echten werden in Ecudaor zu Capelines geflochten. Die ziehe ich über unsere Lindenholzformen und mache so erst einen Hut daraus! Meist einen Fedora mit befestigtem Rand mit Draht und Handbridee, so bekommt der Hutrand Stabilität.
Da ist nur auch gerade meine Quelle versiegt, deshalb kann es zu längeren Lieferzeiten kommen.
Dafür gibt es den GOTS zertifizierten Kreuzköper aus Biobaumwolle nun in einer weiteren Farbe und damit noch mehr Kombinationsmöglichkeiten für die perfekte Sommermütze.
Nicht zu vergessen die Wintermützen: Schiebermützen, flatcaps, Armycaps, Zeitungsjungenmützen…..
Die Herrencollection umfasst deutlich weniger Modelle, was aber nicht heißt dass ich weniger Herren mit meinen Werken beglücken möchte und mir nichts einfällt, das liegt einfach daran, dass bestimmte klassische Formen einfach gesetzt sind und meine Versuche, das etwas zu erweitern nicht unbedingt goutiert werden.
Außerdem verwischt sich diese Einteilung, weil die Mädels gerne nach Fedoras und Klapphüten greifen und die Herren nach den Strickmützen, die ich ursprünglich als bunte Damenmodelle entworfen hatte und nun in Wald- und Steinschaf oder württembergischen Landmerino in den Naturfarben eben unisex sind.